Schulanlage Ruggenacher II
Etablissements scolaires
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LAGE / GESCHICHTE
Die Schulanlage Ruggenacher befindet sich zwischen dem historischen Kern von Regensdorf und seinem Bahnhof. Sie liegt in leicht nach Norden abfallendem Gelände, wurde seit den 1960er-Jahren auf dem freien Feld errichtet und sukzessive erweitert. Ruggenacher II war ein substanzieller Ausbau der Anlage. Er dient der Sekundarstufe. Im Jahr 2010 führte die Oberstufenschulgemeinde einen Gesamtleistungswettbewerb durch. Hauptanlass war der Wandel im Unterrichtssystem: Die Schule mit ihren vier Häusern wurde neu als Atelierschule organisiert. Die Verabschiedung vom Frontalunterricht zugunsten der Lernateliers bedingte bauliche Veränderungen.
Das Team mit dem Architekturbüro Itten + Brechbühl und HRS Renovation AG gewann den Wettbewerb. Als Totalunternehmer mit der vollen Kosten-, Qualitäts- und Termingarantie ermöglichte die HRS Renovation AG die Erneuerung bei laufendem Betrieb. Betroffen von den Arbeiten waren drei der vier Gebäude. Das Vierte wird zu einem späteren Zeitpunkt ersetzt.
KONZEPT / ARCHITEKTUR
Im neuen Unterrichtssystem gibt es grössere Klasseneinheiten. Die Schülerinnen und Schüler werden in Gruppen unterrichtet; in den Lernateliers sitzen sie an Einzeltischen, deren Anordnung an einen «Open Space»-Büroarbeitsplatz erinnert. Die Lernateliers sind «Flüsterzonen», für Fragen und den Austausch zwischen Lernenden und dem Lehrpersonal stehen «Palavrien» mit Stehtischen zur Verfügung. Um für dieses Konzept die passenden Räumlichkeiten zur Verfügung stellen zu können, wurde eines der vier Häuser erweitert, ein zweites Gebäude wich einem Ersatzneubau. Dies ermöglichte es, Lernlandschaften einzurichten, die sich in allen Unterrichtsgeschossen jeweils ein zentral am Lichthof liegendes «Palavrium» teilen. Die peripheren Räume um sie herum lassen sich flexibel nutzen. Dieses System sorgt für eine angenehme Lernatmosphäre mit viel Platz. Im Erdgeschoss des Neubaus, der sich durch grosse Fenster auszeichnet, befinden sich das Lernzentrum, die Werkstätten und der Mittagstisch mit der Küche.
BESONDERHEITEN
Durch die konzeptionelle Anpassung des Ablaufs der Gebäudeerstellung, -erweiterung und -sanierung liessen sich die Bauarbeiten ohne Provisorien ausführen. Zuerst wurde der Ersatzneubau erstellt. Danach erfolgte die Anpassung der bestehenden Schulhäuser an die neuen Anforderungen – ohne Einschränkungen im laufenden Schulbetrieb, der immerhin ca. 450 Schülerinnen und Schüler sowie 60 Lehrpersonen umfasste. Zwecks effizienter Verschiebungen grösserer Schülergruppen in den Unterrichtspausen wurde der Neubau mit einer automatischen, sich schnell öffnenden Glasschiebtüre ausgestattet.
NACHHALTIGKEIT
Der technische Betrieb der gesamten Anlage erfolgt mittels eines Gebäudeleitsystems. Die Versorgung mit Wärme erfolgt über ein Fernwärmenetz, im Rahmen eines Verbunds aus mehreren Schulen. Zum Einsatz kommt dabei Erdwärme, wodurch sich eine ökologische Klimatisierung ergibt. Sämtliche Schulhäuser und die Umgebung wurden mit LED-Leuchten und einer elektronischen Schliessanlage ausgerüstet. Die bestehenden Gebäude haben eine energetische Aufwertung erhalten: neue Fenster, gedämmte Putzfassaden und neue, begrünte Flachdachaufbauten.