Industrie - Artisanat

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Berne

GESCHICHTE/LAGE

Der Standort Oberbipp ist für die Volg Konsumwaren AG ein wichtiger Verbindungspunkt in die Westschweiz. Bereits im 2010 hat die Losinger Marazzi AG mit der Entwicklung des Warenverteilzentrum in Oberbipp begonnen. Neben Landquart und Winterthur ist es für die Volg-Gruppe das dritte Verteilzentrum in der Schweiz. Das bestehende Gebäude in Oberbipp umfasste drei Etagen mit einer Cafeteria und Arbeitsplätzen für die Administration sowie eine eingeschossige Lagerhalle für Frisch- und Tiefkühlprodukte. Für ein nachhaltiges Wachstum der Volg-Gruppe wurde beschlossen den Standort Oberbipp auszubauen. Deshalb erhielt Ende 2017 Losinger Marazzi den Zuschlag, um die geplante Getränkehalle und zusätzliche Büroräumlichkeiten zu realisieren. Mit der Erweiterung des Warenverteilzentrums reagierte Volg auf das betriebliche Wachstum und richtet den Fokus über die Deutschschweiz hinaus.

PROJEKT

Seit Ende 2018 ist die Erweiterung des Warenverteilzentrums mit der neuen Getränkehalle und dem zusätzlichen Bürokomplex in Betrieb, wo täglich rund 174 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiten. Das Bauprojekt beinhaltete zwei Teilprojekte: den Neubau eines dreigeschossigen Lagergebäudes für Getränke (UG bis 1.OG) mit acht Andockrampen, und die Büroerweiterung durch ein zusätzliches viergeschossiges Bürogebäude neben dem Bestehenden.

Das Untergeschoss der Getränkehalle dient als Parking-Fläche und Werkstatt. Das Erdgeschoss bietet Platz für die Lagerung und Kommissionierung der Getränke. Im ersten Obergeschoss befindet sich ein Reservelager und Platz für die Leergebinde. Zudem ist die Halle mit zwei Materialaufzügen ausgestattet. Der Büroanbau mit vier Geschossen (UG bis 2.OG) bietet neue Büro- und Schulungsräume, Garderoben und Aufenthaltsräume sowie grosszügige Sitzungszimmer, welche mit Trennwänden flexibel gestaltet werden können. In 16-monatiger Planungs- und Bauzeit hat Losinger Marazzi die Teilprojekte umgesetzt, und im Dezember 2018 startete Volg die Bewirtschaftung der neuen Getränkehalle und der zusätzlichen Büroräumlichkeiten. Dabei ist es gelungen mehrere Herausforderungen zu meistern. Es wurde während laufendem Betrieb gebaut und zusätzlich eine Erweiterung an das bestehende Bürogebäude realisiert.

KONZEPT

Die Erweiterung der bestehenden Räumlichkeiten und der zusätzliche Bau eines Untergeschosses führte zu speziellen Baumassnahmen. Die Wasserhaltung, um das Grundwasser vom Untergeschoss fernzuhalten, wurde durch eine Drainageleitung im Boden gelöst. Aufgrund der Bodenzusammensetzung benötigte die Getränkehalle sowie der Anbau der Büroräumlichkeiten eine Pfahlfundation. Diese wurde bereits beim bestehenden Gebäude eingesetzt, indem die Pfähle in die tragfähigen Schotterund Moräneschichten im Baugrund eingebunden wurden. Die Pfählung liefert die benötigte Stabilität für den Bau und stützt den Grund der rund 6700 m² grossen Getränkehalle.

Das Kernstück des Energiekonzepts ist die Photovoltaikanlage. Die beiden Flachdächer der Halle und des Bürogebäudes schaffen Platz für eine horizontale Anlage. Auch wurden weitere Photovoltaik-Elemente vertikal in die Fassade an der Westseite des Bürogebäudes integriert. Heute liefern rund 4200 Solarmodule circa 0,8 Millionen kWh Strom pro Jahr. Die Flachdächer haben eine Dämmung und wurden zusätzlich stark begrünt.