Jet Aviation
Transports - parkings
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LAGE / GESCHICHTE
Auf dem Areal des EuroAirports Basel-Mulhouse, gleich neben der Industriezone von Hésingue (Frankreich), steht der neue Wide Body- Hangar von Jet Aviation, einer Firma, die sich der Innenausstattung von Flugzeugen widmet. Mit der neuen Halle, die auf französischem Boden steht, schaffte das Unternehmen zusätzlichen Raum für die Bewältigung des wachsenden Wartungsgeschäfts. Im neuen Hangar sind Werkstätten für die Verarbeitung von Metallblech und Verbundwerkstoffen sowie für die Flugzeugelektronik und die Instandsetzung von Bauteilen untergebracht. Neben dem Hangar wurde ein zweigeschossiges Bürogebäude für das Engineering, das Innendesign und die Verwaltung errichtet.
KONZEPT
Der Auftrag an den Totalunternehmer lautete, einen Grossraumhangar zu bauen, in dem gleichzeitig ein 75 Meter langer Airbus A340/600, eine Boeing 787-8 sowie mehrere mittelgrosse Flugzeuge Platz haben.
Die Halle ist 33 Meter hoch und hat eine Spannweite von 100 Metern. Dazwischen Stützen einzubauen war nicht möglich, sonst hätten die Flugzeuge darunter keinen Platz gefunden. So wird der Hangar nun von acht Betonpfeilern getragen, die mit Hilfe einer Gleitschaltung vor Ort gegossen wurden. Bei dieser Methode erfolgt der Gleitvorgang der Schalung mit Kletterstangen, an denen sich die Schalungskonstruktion hochzieht. Der Beton, der während des Gleitens abbindet, muss am unteren Ende der Schalung eine ausreichende Festigkeit aufweisen. Dafür war eine spezielle Betonrezeptur notwendig.
Die Bodenplatte des Hangars hat eine Fläche von 10 000 m2 und besteht aus unarmiertem Beton, der wie auf einer Landepiste eines Flughafens mit einem Finisher eingebaut wurde - dafür war ebenfalls eine spezielle Betonmischung nötig. Als sehr knifflige Aufgabe erwies sich zudem die Dachkonstruktion, die eine Metallbaufirma vor Ort zusammengesetzt hat. Inklusive der Isolierung wiegt die gesamte Metallkonstruktion satte 1140 Tonnen. Mit Hilfe von hydraulischen Pressen wurde sie als ganzes Stück hochgezogen und auf die Stützen gesetzt.
BESONDERHEITEN
Die grösste Herausforderung war der enge Terminplan. Nur knapp sechs Monate blieben dem Totalunternehmer Zeit, bis das Passagierflugzeug A340/600 am 30. April 2008 wie vorgesehen im Hangar untergebracht wurde. Um den Termin einzuhalten, wurde im 24- Stunden-Schichtbetrieb gearbeitet. Die dafür nötigen Bewilligungen einzuholen, war eine weitere Schwierigkeit. Dass die Bauzeit in die kalte Winterzeit fiel, machte die Sache noch anspruchsvoller.
Nicht zuletzt musste dem Brandschutz eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Es genügte nicht, die Fassade brandgeschützt zu erstellen. Zusätzlich wurden neben dem Gebäude vier Tanks mit Löschwasser als Reserve gebaut - inklusive die zugehörigen Pumpen.
ENERGIEKONZEPT / NACHHALTIGKEIT
Der Hangar und die Nebengebäude werden mit Erdgas geheizt. In den Industriehallen sorgen Heizstrahler für die richtige Temperatur: Das moderne Pender-System ist so eingerichtet, dass die überschüssige Warmluft aus den Heizstrahlern in den Brenner-Heizkreislauf zurückgeführt wird. Das Energiekonzept für den Wide- Body-Hangar wurde gemäss den Vorgaben des französischen Energiegesetzes entwickelt und mit dem Label “RT 2005” ausgezeichnet.