Berit Paracelsus-Klinik - D
Etablissements médicaux
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LAGE/GESCHICHTE
Der Neubau der Berit Paracelsus-Klinik steht im Dorf Speicher (AR) auf einem geschichtsträchtigen Hügel,
der Vögelinsegg, auf knapp 1000 Meter über Meer.
In der Schlacht von Vögelinsegg haben 1403 die Appenzeller ihre Unabhängigkeit von der Fürstabtei St.Gallen erkämpft Die Berit Paracelsus-Klinik zählt zu den Schweizer Top Adressen für Orthopädie und Wirbelsäulenchirurgie und gilt als führende Klinik der Ostschweiz für Eingriffe und Rehabilitation am Bewegungsapparat. Im Rahmen ihrer Expansion hat die Berit Paracelsus-Klinik entschieden, als Ersatz für den früheren Standort in Teufen (AR) auf der Vögelinsegg einen Neubau zu errichten. Die Vögelinsegg bietet nicht nur wunderbare Ausblicke ins Appenzellerland, sondern ist auch gut verkehrstechnisch erschlossen: Die Appenzellerbahn hält in der Nähe der Klinik, und mit dem Auto ist St. Gallen in wenigen Minuten erreichbar.
Auf der Vögelinsegg ist in den Jahren 2016 und 2017 ein kleiner Klinikcampus entstanden: Gleich neben der Berit Paracelsus-Klinik steht die Augenklinik Bellavista von Dr. Gerhard Stiegler. Beide Projekte wurden von der HRS Real Estate AG realisiert.
KONZEPT/ARCHITEKTUR
Die Architekten haben den Neubau respektvoll in das geschichtsträchtige Geländ eingebettet. Das Gebäude wurde in konventioneller Ortbetonbauweise erstellt und orientiert sich stark am ursprünglichen Hangverlauf; durch die abgeknickte Form werden immer wieder einzelne Segmente sichtbar. Bei der Materialisierung war das Credo, ein Hotel mit medizinischen Leistungen zu erschaffen – nicht ein Spital mit Hotellerie. Farben und Materialien erinnern an den Hotel- und Wohnungsbau. Die Fensterbänder, in den oberen Etagen unterbrochen von Fassadenverkleidungen aus Holz, sind ein typisches Merkmal des Appenzeller Baustils.
In den Patientenbereichen – sei dies im Restaurant, in den Zimmern oder den Untersuchungsräumen – dominiert Holz als Bodenbelag. Die blauen Decken in den Patientenzimmern wirken kühlend, was nach einer Operation wohltuend ist. Die grasgrünen Nassräume schaffen dazu einen schönen Kontrast. Das Raumprogramm mit einem Volumen von 62 000 m3, das rund 60 Einfamilienhäusern entspricht, ist vertikal angeordnet. So erstreckt sich die Berit Paracelsus-Klinik über sechs Geschosse. Im zweiten Untergeschoss sind Technik und Lagerräume untergebracht,darüber liegen vier Operationssäle inkl. Sterilisation und Nebenräume.
Das Sockelgeschoss bietet Platz für die Poliklinik mit Physiotherapie, Therapiebad, Sprechzimmer und Radiologie. Im Erdgeschoss befinden sich der Empfang, ein öffentliches Restaurant und die Verwaltung, während im ersten und zweiten Obergeschoss die Patientenzimmer untergebracht sind. Erschlossen werden die Räume über das Haupttreppenhaus, das einen wichtigen architektonischen Akzent setzt – vor allem mit imposanten, 25 Meter hohen Lichthöfen, die das Tageslicht bis in die Parkgarage und den Operationstrakt führen. Zudem prägen über 50 Pendelleuchten und präzise ausgeschnittene Fenster das Treppenhaus. Beim Blick auf die lieblichen Hügel des Appenzellerlandes wirken die Fenster wie Bilderrahmen.
BESONDERHEITEN
Neben der Berit Paracelsus-Klinik wurde während neun Monaten parallel am Neubau der Augenklinik Bellavista gearbeitet. So konnte die Totalunternehmerin HRS Real Estate AG Synergien nutzen: Zum Beispiel wurde die Einfahrt in die Tiefgarage der Berit-Klinik durch den Bauperimeter der Bellavista-Tiefgarage erstellt. Die Überschneidungen zwischen den beiden Projekten erforderten aber auch eine genaue Planung und Koordination. Die Berit Paracelsus-Klinik steht in einem steilen Gelände mit einer Höhendifferenz von rund 20 Metern. So bestand zwei Drittel des Aushubs aus dem Abtragen von Fels, was naturgemäss einige Lärmimmissionen verursacht hat. Als Hangabsicherung wurde eine massive Rühlwand mit sieben Ankerlagen erstellt. Durch das Baugelände führte eine wichtige Swisscom-Leitung. Um sie nicht zu beschädigen, wurde sie hoch über dem Bauperimeter aufgehängt.
Während des Baus mussten die für eine Gesundheitsklinik wichtigen Hygienevorschriften eingehalten werden. Für das Betreten der Sterilisation waren zum Beispiel Schleusen nötig. Beim Einbau der Lüftungsanlagen galt es, das Druckgefälle zwischen « reinen » und «unreinen» Räumen zu berücksichtigen. Wegen starken Schneefällen musste der Bau während sechs Wochen eingestellt werden. Starker Wind und dichter Nebel haben den Bauablauf ebenfalls verzögert. Trotz der engen Terminplanung konnte der Neubau der Berit Paracelsus-Klinik pünktlich an die Bauherrschaft übergeben werden.
ENERGIEKONZEPT/NACHHALTIGKEIT
Die Klinik mit extensiv begrüntem Flachdach entspricht den neuesten Standards in Sachen Nachhaltigkeit. Der Neubau ist an den Wärmeverbund Speicher-Trogen der St. Gallisch-Appenzellischen Kraftwerke AG (SAK) angeschlossen. Das SAK-Fernwärmenetz gewinnt die Wärme CO2-neutral aus einheimischem Holz.