Postfinance Arena Bern - D

Culture - Sports - Loisirs

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Postfinance Arena Bern - D, Bern

LAGE / GESCHICHTE

Gestiegene Sicherheitsanforderungen stellten das alte Eisstadion in Frage, das in den Jahren 1963-1967 auf der vorderen Allmend errichtet worden war. Angesichts der 2009 in der Schweiz anstehenden Austragung der Eishockey-Weltmeisterschaften belebte HRS Real Estate im Jahre 2003 die Diskussion um den Neubau für das Eisstadion. Alternativ wurde geprüft, das bestehende Stadion zu sanieren, auf die heutigen Anforderungen auszurichten und gleichzeitig die Nutzung zu optimieren. HRS Real Estate übernahm die Realisierung des Umbauprojekts der Architekten Schwaar & Partner und entwickelte zusammen mit Swiss Prime Site als Investor sowie der PostFinance AG als langfristigem Mieter des ins Stadion integrierten Dienstleistungszentrums ein nutzungsoptimiertes Sanierungskonzept für das Stadion. Nachdem HRS eine Garantieerklärung abgegeben hatte, konnte der Umbau in Angriff genommen werden. HRS konnte gewährleisten, den Spielbetrieb während der Bauarbeiten nicht zu unterbrechen und die Erneuerung rechtzeitig zur Eishockey-WM 2009 abzuschliessen. Diese Termingarantie bewog die WM-Veranstalter, Bern als Hauptaustragungsort zu bestimmen.

KONZEPT

In ihrem Umbaukonzept achteten HRS und Swiss Prime Site auf eine optimierte Nutzung des Stadions und seiner Infrastruktur mit der grossen Einstellhalle, indem sie die Arena um ein fünfstöckiges Bürogebäude mit einer Mantelnutzung von 7500 m2 ergänzten. Dort haben neben den 500 Mitarbeitern der PostFinance auch der SC Bern, die BEA und das Dienstleistungszentrum der BEA bern expo ihre Büros. Grosszügig konzipierte Liftanlagen mit separaten Lastenlifts erschliessen den Westtrakt vertikal bis hin zu den Einstellplätzen in der Tiefgarage.

Im Stadion wurden VIP-Raum, VIP-Logen und Gastronomie neu definiert. Die VIP-Zone mit der VIP-Lounge im 1. Obergeschoss umfasst nunmehr 1352 Plätze anstelle der bislang 800. Dazu kommen noch einmal 288 Plätze in den insgesamt 21 VIP-Logen im 2. Obergeschoss. Hier befinden sich auch die Medienräume und die Stadion-Restaurants. Neu sind zudem die 3 Restaurants im Erdgeschoss, von denen der Zutritt zum VIP-Restaurant den Partnern des SC Bern vorbehalten ist.

Mit dem Umbau der beiden oberen Tribünen hinter den Toren und der Neugestaltung des VIP-Bereichs gelang es, weitere 1500 Sitzplätze zu installieren.

Die ausgewiesenen Fluchtwege im Stadion wurden verdoppelt und die bestehenden seitlichen Fluchtwege massiv verbreitert. Weiter wurden die nötigen Sicherheitszonen geschaffen. Damit konnten die Planer sicherstellen, dass sich 90% der Besucher in einer Distanz von weniger als 20 Metern bis zur nächsten Sicherheitszone oder der nächsten Fluchttreppe aufhalten.

Die steile Stehrampe mit den 10‘000 Plätzen erhielt neue, breite Treppenaufgänge. Zusätzlich wurde ein Brandschutzsystem installiert.

Die Beleuchtung für das Eisfeld wurde an die aktuellen TV-Anforderungen angepasst und auf 1400 Lux gesteigert. Multimedia-Anlagen mit Videowänden für die Bilder und Spielstandinformationen sowie ein hauseigenes TV-System ermöglichen den Zuschauern, überall und an allen Orten den Spielstand zu erkennen.

Abschliessend erhielt die Arena eine neue Fassade mit perforierten Blechen aus eloxiertem Aluminium, eingefärbt in Blau- und Grüntönen. Die Transparenz von etwa 65% reduziert die Farbe und sorgt für eine schöne Lichtdynamik. Nachts geben 195 farbige LED-Strahler der Fassade das gewünschte Leben, mitunter durch animierte Lichtkompositionen.

Dank der Erweiterungen bildet die Arena nunmehr ein geschlossenes Ensemble. Die emblematische Gebäudeform mit dem ausladenden Vordach macht sie unverwechselbar. Der städtebauliche Anspruch wurde respektiert.

Neu hinzu kam – zwischen der Auto-Einstellhalle und den Umkleideräumen des Stadions – eine unterirdische Trainingshalle von 66 Metern Länge und 35 Metern Breite mit 550 Plätzen für die Zuschauer. Die insgesamt 55 Deckenträger aus Spannbeton wurden vorgefertigt. Auf dem ebenerdigen Dach – ausgelegt auf ein Gesamtgewicht von 3000 Tonnen – platzierten die Planer ein offenes Eisfeld mit einer Buvette. Schliesslich wurde die unterirdische Einstellhalle um 140 Plätze für das Dienstleistungszentrum erweitert.

ENERGIE

13 Unterstationen für die Stadionanlagen und 3 Unter-stationen für das Dienstleistungsgebäude des Westtrakts bilden den zentralen Teil des integrierten Heizungs-, Lüftungs- und Kühlungssystems. Regelung und Steuerung erfolgen vom Dienstleistungsgebäude aus.

BESONDERHEITEN

Die knappen Termine bewogen HRS, rund um die Uhr im Dreischichtenbetrieb zu arbeiten. Im Einsatz waren laufend 50 bis 70 Personen. Die Koordination der rund 100 Unternehmer bedingte eine akribische Planung. Parallel dazu durften Spielbetrieb und Training nicht unterbrochen worden. Den HRS-Planern gelang es, mit Provisorien den Zugang zum Stadion aufrecht zu erhalten. In der intensiven Phase bis Ende August 2008 arbeiteten an sechs Tagen die Woche 200 Fachkräfte gleichzeitig auf der Baustelle.