Platform, Maag-Areal - D
Bâtiments administratif et commerces
Bâtiments administratif et commerces
LAGE / GESCHICHTE
Das Bürogebäude Platform für das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen Ernst & Young ist Bestandteil des Maag-Areals, das auf dem einstigen Industriegelände der Zahnräder Maag AG entstanden ist. Der Neubau liegt direkt am nördlichen Rand des Geleisefelds des Hauptbahnhofs Zürich. In unmittelbarer Nachbarschaft befinden sich die Hardbrücke, und die S-Bahn-Station gleichen Namens. Platform bildet den südlichen Abschluss der Arealbebauung, die sich neben Platform aus drei weiteren Gebäuden zusammensetzt: dem 126 Meter hohen Prime Tower, dem Neubau Cubus und einer unter dem Namen Diagonal erfolgten Sanierung und Umnutzung eines Industriebaus. Alle vier Projekte wurden durch das Architekturbüro Gigon/Guyer aus Zürich realisiert.
KONZEPT
Platform ist ein siebengeschossiges Bürogebäude, welches gemäss den Anforderungen des Investors und des Nutzers entwickelt wurde. Das Gebäude ist als städtebaulicher Auftakt zum gesamten Maagareal an den Geleisen konzipiert. Die dreieckige Grundrissform widerspiegelt die Gesamtparzelle des Areals und ist ähnlich freiwinklig wie der Turm und die anderen Annexbauten.
Durch mehrere Knicke führt Platform vom Vorraum des Bahnhofs auf den Maagplatz im Zentrum des Areals über. Mit Hofeinschnitten im Westen und Süden wurde die geforderte Abwicklung an belichteten Büroflächen erreicht. Ein inneres, von oben belichtetes Atrium bildet die Eingangshalle, die das Zentrum des Gebäudes definiert. Im Erdgeschoss schafft ein Durchgang die Verbindung zwischen dem Inneren des Areals, der Zone am Geleisefeld und durch eine Unterführung auch mit der S-Bahnstation. Die Geschosse wachsen in ihrer Ausdehnung von unten nach oben. Variierende Knicke, Vor- und Rücksprünge brechen die langen Fassaden und reagieren gezielt auf die jeweilige Situation.
Das Projekt entspricht den Anforderungen des Generalmieters, ermöglicht aber in der Ausbildung und Verteilung der Kerne auch eine spätere Nutzung durch bis zu vier verschiedene Mieter pro Geschoss. Neben der Eingangshalle mit Reception, Callcenter, Garderoben und Wartezonen sind im Erdgeschoss die öffentlichen Nutzungen wie Restaurant, Cafeteria, Auditorium sowie deren Nebenflächen und die Logistikzone mit der Anlieferung angeordnet. Das erste Obergeschoss dient mit seinen 24 Sitzungszimmern, einem eigenen Empfang und Aufenthaltsflächen ausschliesslich dem Kundenverkehr und ist über eine offene Treppe direkt von der Eingangshalle erreichbar. In den Obergeschossen 2 bis 6 befinden sich die Arbeitsplätze. Die Aufenthaltszonen, die Liftlobbys sowie offen geführte Treppen sind dem Atrium zugeordnet.
Platform ist ein klassischer Skelettbau mit fünf aussteifenden Kernen. Die grossen Vorsprünge werden mit geneigten Stützen aufgenommen, die kleineren kragen aus. Um oberhalb des Grundwasserspiegels zu bleiben, ist das Gebäude mit Pfählen fundiert. Die Fassade setzt sich aus horizontal geschichteten Fenster- und Brüstungsbändern zusammen. Die inneren, fast geschosshohen Fenster bestehen aus pulverbeschichteten, thermisch getrennten Aluminiumprofilen und basieren auf einem Achsmass von 62.5 cm. Ein einachsiger Lüftungsflügel sowie zwei jeweils zweiachsige Verglasungen ergeben ein vorfabriziertes Fassadenelement. Alle inneren Fensterelemente sind öffenbar. Die elementbreite, äussere Vorverglasung ist ein VSG-Glas, wirkt also als Absturzsicherung, und ist bündig zur vorgehängten Brüstungsverglasung montiert. Der Zwischenraum wird über horizontal durchlaufende Zu- und Abluftschlitze natürlich belüftet und beinhaltet einen beidseitig aluminiumbedampften textilen Sonnenschutz.
BESONDERHEITEN
Sehr anspruchsvoll war bei diesem Projekt die Realisierung der Fassade. Unter den rund zwanzig Ecken und Gebäudeknicken befindet sich kein einziger rechter Winkel. Ausserdem mussten auch für zahlreiche Versätze und Untersichten mit teils sehr spitzen Winkeln konstruktive Lösungen gefunden werden. Auch die Verglasung des Atriums erforderte von allen Beteiligten grosse Aufmerksamkeit und Konzentration. Da jedes der Gläser eine andere Ausrichtung aufweist, mussten über tausend unterschiedlich langgefräste Handlaufprofile hergestellt und montiert werden.
ENERGIEKONZEPT
Die Wärmeerzeugung für Platform erfolgt ab der Zentrale des Prime Tower. Der Zentrale Platform wird mit 40 resp. 70°C Vorlauftemperatur versorgt. Die Schnittstelle bildet ein Plattenwärmetauscher. Vom Prime Tower erfolgt auch eine Grundkälteleistung. Zur Spitzenlastdeckung ist im 2. UG von Platform eine Kältemaschinenanlage installiert. Die anfallende überschüssige Wärme wird im Sommer über wartungsarme Hybridkühler abgeführt. Als zusätzliche Kälteerzeugung kann bei tiefen Aussentemperaturen „Free-Cooling“ über die Rückkühler betrieben werden. Die Schnittstelle zwischen Platform und Prime Tower bildet hier ein Plattenkältetauscher. Die Raumheizung und Kühlung der Büroflächen im 1. bis 6.OG, der Konferenzräume und des Auditoriums erfolgen über eine Heiz-Kühldecke, die im Dreileiter-System erschlossen wird.