Krüger Werft

Bâtiments administratif et commerces

Bâtiments administratif et commerces

Krüger Werft, Gottlieben

LAGE / GESCHICHTE

Gottlieben liegt am Südufer des Rheins, zwischen Bodensee und Untersee. Die historische, als Ausflugsziel beliebte Kleinsiedlung ist von Äckern und Schilfgürteln umgeben. Sie wird nach Osten abgeschlossen vom Schloss Gottlieben. Am westlichen Ortsende ist der Bootshafen angelegt, auf ihn folgt eine kleine Parkanlage mit einem Weiher und die Krüger Werft, welche ins Ufergehölz eingebettet ist. Das Familienunternehmen geht auf einen Bootsbauer von der Ostsee zurück, der 1934 in Gottlieben seinen Betrieb eröffnete. Dieser wird mittlerweile von der dritten Generation geführt.

Die Anlage der Werft ist nicht unterkellert. Sie besteht aus einem zum See und zur Hafenanlage im Osten orientierten Ökonomieteil, an welchen bei der Südwestecke ein Wohnhaus angebaut ist. Die in der Firmengeschichte tiefgreifendsten baulichen Massnahmen in dieser ökologisch und baukulturell sensiblen Zone wurden notwendig aufgrund veränderter Anforderungen und Vorschriften sowie dem steigenden Risiko von Hochwasserereignissen.

KONZEPT / ARCHITEKTUR

Der bestehende Ökonomieteil, eine Halle mit Satteldach und ein östlich anschliessender, niedrigerer und schmälerer Flachdach-Anbau, wurde bis zum Wohnhaus zurückgebaut. An seiner Stelle entstand auf der bestehenden Bodenplatte ein Volumen mit zwei parallel zueinander verlaufenden Satteldächern, welche sich in den Ausmassen, den Umrissen und der Fassadengestaltung an die vorherige Halle anlehnen. Sie sind ebenfalls wieder an das Wohnhaus angebaut. Durch den zweischiffigen Neubau veränderte sich trotz erheblichem Raumgewinn und einer organisatorischen Optimierung das Erscheinungsbild der Gesamtanlage nur unwesentlich.

Der neue Hallenboden liegt ca. 30 cm höher als bisher und bietet dadurch eine erste Verbesserung der Nutzbarkeit bei Hochwasser. Zwischen dem bestehenden Wohnhaus mit Terrasse und der neuen Halle ergibt sich bei der Zufahrt in der Südostecke des Areals eine attraktive, hofartige Ankunftssituation. Zur Schaffung von zusätzlichem Rangierraum und weiteren Parkplätzen wurde hier die bisherige Grünfläche neu interpretiert.

Die beiden Schiffe des Neubaus dienen vorwiegend als unbeheizte Lagerflächen. Einzig der Büroteil in der Nordostecke des östlichen Schiffs und die Werkstatt, welche im Süden direkt an das Wohnhaus angrenzt, sind als beheizte Kerne ausgeführt. Das westliche Schiff besteht aus einer eingeschossigen Halle, die sich über die ganze Höhe für gross dimensionierte Boote nutzen lässt. Sie ist mit einem neuen Hallenkran mit erhöhter Kapazität hinsichtlich Förderhöhe und Nutzlast ausgerüstet. Schwellenlos ist der Lagerbereich im östlichen Schiff zu erreichen. Er ist in drei Geschosse unterteilt. Via Übergabeplattform lassen sich kleinere Lagergüter vom Hallenkran auf das mittlere Geschoss transportieren. Ein weiterer Transportkran dient der Verschiebung von Booten und Gütern in den übereinander liegenden Lagerebenen.

Der Bürotrakt ist gegenüber dem Hallenboden um 77cm höher gesetzt. Dies gewährleistet den laufenden Betrieb bei Hochwasser. An der Ostfassade überbrückt eine Zugangstreppe für Besucher die Höhendifferenz. Vom östlichen Schiff ist der Bürotrakt intern zugänglich, ein mobiles Fluttor schützt ihn hier im Falle eines steigenden Pegels. Die drei Bürogeschosse sind mit einem Treppenhaus und einem Lift erschlossen.